Skógar
1
209
208
F208
Landmannalaugar
Nach dem gemeinsam verbrachten Abend stand nun schon wieder getrenntes Programm für Highländer und Touristen an. Vorher mußten wir aber erst noch ein Ständchen singen, weil Helge an diesem Tag 60 wurde.
ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG!
Geschenke gab's auch gleich
Die Touristen fuhren weiter auf der 1 Richtung Westen, wir mußten ebenfalls auf der 1 in die Gegenrichtung ein Stück zurückfahren. In Vik an der Tankstelle trafen wir schon wieder auf Anne und Carsten, die auf dem örtlichen Campingplatz übernachtet hatten und es offensichtlich nicht erwarten konnten, uns wiederzusehen.
Meine Haube ist höher als Deine
Ich hatte an dem Tag Jukka dabei, den Schwiegersohn von Helge und Christine. Die beiden wollten auch nach Landmannalauger, allerdings über die nördliche Zufahrt, weil Noomi und Jukka mit ihrem gemieteten Suzuki nicht ins Hochland wollten/sollten. Helge hätte sonst ein Stück zwei Mal fahren müssen und es gab ja genügend freie Plätze in verschiedenen Autos.
Auf halbem Weg nach Kirkjubæjarklaustur bogen wir ab auf die 209 und dann weiter auf die 208, die ins Hochland führt und später zur F208 wird.
Allgemeines Luft rauslassen. Davon geht das Wellblech zwar nicht weg,
aber das Fahren wird erträglicher
Nach etlichen Kilometern und ein paar Furten stellte ich fest, dass an einem Stoßdämpfer die Kolbenstange aus dem Auge rausgeschraubt(!) war. Was es nicht alles gibt... Das war allerdings viel besser als abgebrochen und wurde ambulant provisorisch wieder zusammengeschraubt. Vielleicht würde es ja eine Weile halten?
Die Landschaft in diesem Gebiet ist wunderschön, schwarze Asche und hellgrünes Moos. Die Straße ist einigermaßen gut zu fahren, ab und zu Wellblech, aber sonst ok. Es würde schon noch schlimmer kommen...
Grandiose Landschaft
Irgendwo auf dieser Strecke kam Thorbjörn wieder dazu, er hatte in der Gegend gecampt und wußte ja, wo wir hin wollten. Andre war später froh darüber...
An einer der vielen Furten dieses Tages kam ein Ranger angefahren. Für uns war interessant, ob er was sagen würde, weil wir ja schon längst im 4x4-Gebiet unterwegs waren. Er sprach uns auch an: "Darf ich fotografieren?" - "Klar, mach ruhig" Dann erzählte er noch, dass ein paar Tage jemand in genau dieser Furt den Hauptpreis gewonnen hatte:
Herzlichen Glückwunsch!
Der Ranger bei der Arbeit, die Aufschrift auf der Tür dürft Ihr selber lesen
In einer anderen Furt fuhr Andre ein bisschen zu schnell rein und blieb dann auch liegen. Jemand mußte ihn rausziehen...
Keine Bugwelle: kein gutes Zeichen
Hilfe ist unterwegs, Thorbjörn wollte ja unbedingt einer Ente helfen
Die eiskalten Klötze unter den Knien heißen FÜSSE. Ob er's bedauert?
Es gab aber nicht nur Wasserdurchfahrten an diesem Tag, sondern auch Berge mit teilweise ziemlich steilen Straßenstücken. In einem dieser Stücke blieb Nicolas mit der Acadiane hängen. Das ganze Stück zurückfahren: Wollte er nicht. Weiterfahren: Konnte er nicht... Die Helfer mit den Toyotas (Anne+Carsten, Thorbjörn) konnten sich nicht einigen, wer helfen durfte. Also knobelten sie es aus... Der Landcruiser gewann gegen den Hilux, und der war auch der schmalste von unseren Allradlern.
Knappe Sache
Ja, Furten können abwechselungsreich sein. Nun kam eine sehr nette Szene: Auf der einen Seite ein Fahrzeug mit Reifenpanne, das gerade ein Notrad verpaßt bekam. Sicher in dieser Gegend eine tolle Idee, wo die Räder eher größer als kleiner sein sollten.
Auf der anderen Seite ein Auto eines bayerischen Herstellers, das in der Heimat von manchen für geländetauglich gehalten wird. Ist es aber offensichtlich nicht. Bring Mich Werkstatt paßt ganz gut, das war das einzige Auto dieser Marke, das ich im ganzen Hochland gesehen habe, und ich war einige Tage dort unterwegs.
"Trag mich!"
Das vordere Kennzeichen fehlte, das könnte darauf hindeuten, dass der zu schnell in den Bach gefahren ist. Wissen wir aber nicht, und es ist auch wurscht... Jedenfalls war der Fahrer vermutlich nicht ganz glücklich, als wir nur kurz die Furt angesehen hatten und dann mit 9 Enten und Verwandtschaft einfach durch fuhren.
Nach diesen vielen kleinen Geschichten dieses Tages kamen wir doch noch irgendwann in Landmannalaugar an. Jetzt nur diese beiden Furten, dann wär's das gewesen. Aber auch hier gab's noch nochmal Unterhaltung für die ganze Familie. Jean-Pierre hatte ordentlich Wasser im Auto. Annie wurde von Helge und Alex zu Fuß(!) rausgezogen
Da lief dieses Mal wirklich Wasser rein (und hinterher wieder raus)
Meharis sind nicht so schwer, die kriegt man zur Not auch zu Fuß aus dem Bach
So groß ist ein Landcruiser gar nicht. Die Jungs vom Rettungsdienst fotografierten fleißig
Ich beklebte korrigierte auch hier wieder ein Schild. Ein Isländer sah mir dabei zu, lachte und meinte
"Ihr habt es ja bewiesen". Das war alles, anscheinend darf man hier Verkehrsschilder verzieren...
Wozu fährt man nach Landmannalaugar? Genau, zum Baden. Als ich im Pool saß sprach mich jemand auf deutsch an: "Ah, die Entenfahrer sind jetzt auch da. Ihr steht ja bestimmt da draußen?" Gemeint war damit, dass wir sicher nicht durch die 2 Furten gefahren wären. Auf eine klare Frage gab's eine klare Antwort: "Nein, warum?"
Der Pool in Landmannalaugar. Rechts am Bildrand die "Umkleidekabine"
Später am Abend, nachdem alle sich eingerichtet und gegessen und einige auch ausgiebig gebadet hatten, gab's noch die richtige Feier zu Helge's Geburtstag. Helge hatte Christine schon morgens gefragt, ob er jetzt ein alter Mann sei. Antwort: "Alte Männer fahren nicht mit dem Auto durch Island, sondern sitzen daheim im Schaukelstuhl". Karen hatte Pfannkuchen für alle gebacken und dazu gab es finnische Leckereien, nämlich Rentier-Pisse (Wodka mit Branntwein) und Rentier-Scheisse (ein Art Lakritz-Böbbel). Das schmeckt zusammen gar nicht so übel... Verdauungsprodukte hätte ich mir viel schlimmer vorgestellt. Dan spielte mal wieder auf dem Saxophon, und so war die Party recht ausgelassen.
Helge schenkt Rentier-Pisse ein
Die Party geht los
und macht Fortschritte
Chris hatte ein kleines Problem: In irgendeiner Furt hatte er sein vorderes Kennzeichen verloren und suchte jetzt etwas helles, das er als Untergrund für ein selber gebautes Reservekennzeichen benutzen konnte. Es war nicht ganz einfach, aber schließlich fand sich was: Chris war nicht der erste ohne Kennzeichen, sowas passiert öfter. Alex hatte ein isländisches Kennzeichen einschließlich Plastik-Halterahmen gefunden und mitgenommen. Das war auf der Rückseite hell, Chris bastelte sich mit Tape daraus ein Kennzeichen für den Mehari und war ab jetzt ein wenig vorsichtiger bei Flußquerungen.
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Letzte Änderung 21.06.2020
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