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Raid Karelien Juli 2007

Etappe Murmansk(RUS) - Neiden(N)


Heute war laut Plan unser letzter Tag in Russland. Wir mußten heute das Land verlassen, da die Gültigkeit unserer Visa mit diesem Tag endete. Und die russischen Behörden verstehen keinen Spaß, wenn man ohne gültiges Visum in Russland ist, auch wenn man nichts dafür kann.

Schrauber
Was suchen die da?

Der Tag fing auch gleich gut an.

Der HY verlor ein bisschen Benzin, deshalb mußte vor dem Start ein Stück der Benzinleitung getauscht werden. Damit war jetzt an allen Autos irgendwas geschraubt worden.

Alosha
Das Wahrzeichen von Murmansk: Denkmal für die Verteidiger des Nordens

Kursk
Originalteile aus dem gesunkenen U-Boot "Kursk"

Bevor wir Murmansk in Richtung Norwegen verließen, stand noch ein Besuch des Flottenmuseums auf dem Programm.

Russland identifiziert sich zu großen Teilen über das Militär, den Sieg im 2. Weltkrieg und die Helden des Militärs. Zu dieser Militärverehrung gehört auch das Flottenmuseum in Murmansk.

Diese gemeinsame Geschichte und die vielen Opfer des Krieges sind eine der wenigen Gemeinsamkeiten, die dieses riesengroße Land zusammenhalten. Das ist auch sehr deutlich an den unzähligen Gedenkstätten und Kriegerdenkmalen zu sehen, die überall in den Städten und auch an den Straßen stehen.

Nach dem Besuch im Flottenmuseum gings dann endlich weiter in Richtung Norwegen. Nach Kirkenes gibt es nur eine Straße, da kann man nicht viel falsch machen. Man muß die Straße nur erst mal finden.

Reifen
Der hält vermutlich nicht mehr ewig...
... hielt er auch nicht, wenige Kilometer weiter war er fällig

Wir waren nur ein paar Kilometer außerhalb von Murmansk, da war es endlich so weit: Der Hinterreifen an Dans AK gab auf, darauf hatten wir alle schon ein paar Länder lang gewartet. Nachdem das schon Dans zweite Reifenpanne war, mußte er sich einen Ersatzreifen ausleihen, weil er nur den platten Reifen von der ersten Panne dabei hatte.

Friedhof
Friedhof direkt an der Hauptstraße

Auch hier sahen wir wieder solche Friedhöfe mit den blauen Zäunen, bunten Plastikblumen und zum Teil sehr aufwändigen Grabsteinen.

Wrack
Drastische Warnung vor den Gefahren des Autofahrens

Grabstein
Er war wohl Autofan

Tankstelle
Die letzte Tankstelle ca 50 km vor der Grenze, gegenüber von einer großen Kaserne
Sie hat immerhin 2 Zapfsäulen (92 und 95 Oktan)

Soldat
Das Militär ist hier nie weit weg

Das Gebiet zwischen Murmansk und der norwegischen Grenze wird fast nur vom Militär und für den Bergbau genutzt. Entsprechend trist sind die Ortschaften und auf die Natur wird hier keine Rücksicht genommen. Die Wälder in den Bergbaugebieten sind weitgehend abgestorben.

Traktor
Das dünn besiedelte Gebiet bietet viel Platz fürs Militär

Nikel
Hier wird Nickel abgebaut, passend dazu heißt der Ort Nikel

Schon ungefähr 25 Kilometer vor der Grenze fängt das Grenzgebiet an. Hier wurden schon unsere Pässe kontrolliert. Nach dieser Kontrolle kommen keine Siedlungen mehr, es gibt nur noch die Straße und an manchen Stellen den Grenzzaun direkt neben der Straße. Das nächste Haus ist tatsächlich die Grenzstation.

Zoll
Schon weit vor der Grenze die erste Kontrolle

Gegen 18 Uhr waren wir endlich an der Grenzstation. So spät wollten wir nicht hierher kommen, aber es war noch rechtzeitig. Die Grenzstation schließt um 21 Uhr.

Die Grenzposten schickten uns alle in ihr Kontrollgebäude, da war aber niemand außer uns. Irgendwer von uns hat dann zufällig aus der Tür geschaut. Kaum zu fassen: Die Grenzer haben sich gegenseitig mit und vor unseren Autos fotografiert. Dann kann ja niemand kontrollieren...

Die Formalitäten dauerten ziemlich lang, Migrationskarten suchen, Zollerklärung ausfüllen, diesmal 3-fach. Diverse Papiere stempeln, Pässe stempeln (dann ist man ausgereist) und zurück zu den Autos.

Fertig? Nö, diesmal haben sie genau gesucht. Bei jedem Auto durfte nur der Fahrer dabeisein, die Beifahrer wurden weggeschickt. Dann wurde ausgepackt, jede Kiste aufmachen, in alle Taschen schauen, Blick unter die Sitze, usw. Was sie gesucht haben, wissen wir nicht, jedenfalls war das mit Abstand die gründlichste Kontrolle der gesamten Reise.

Manche von uns mußten tanken, deshalb machten wir noch einen kurzen Schlenker nach Kirkenes. Der Ort hat zwar nur knapp 5000 Einwohner, ist aber die größte Stadt im weiteren Umkreis.

Rentiere
Rentiere

Kurz vor Kirkenes waren dann endlich die ersten Rentiere auf der Straße. In Russland hatten wir kein einziges gesehen, vermutlich sind die Herden dort bewacht und weit weg von der Straße. In Norwegen laufen sie praktisch überall frei herum.

Kirkenes
Jetzt noch einen Pressetermin in Kirkenes

In Kirkenes fingen uns zwei Reporter der örtlichen Zeitung ein und wollten unbedingt einen Artikel über uns, unsere Tour und die Autos machen. Also gabs noch eine knappe halbe Stunde Verzögerung. Eigentlich wollten wir nur endlich Feierabend machen und einen Schlafplatz suchen nach diesem schon ziemlich langen Tag.

Bei Neiden nicht weit von Kirkenes entfernt fanden wir dann einen Parkplatz neben einem Wasserfall, wo wir die Nacht verbringen wollten.

Wasserfall
Der Wasserfall neben unserem Schlafplatz

Mahlzeit
Norwegische Küche: Maultaschen mit Ei überbacken

Vorher gabs noch ein richtiges Abendessen, Schraubenspiele mit Helge und eine öffentliche Vorführung, wie aus einer kaputten Felge mit unkaputtem Reifen und einer unkaputten Felge mit kaputtem Reifen ein unkaputtes und ein kaputtes Rad gemacht wird.

Schrauben
10 Schrauben und Muttern in M6, M8 und M10, aber alle mit unterschiedlichen Steigungen.
Klaus war der schnellste beim Zusammenschrauben

Reifen
Aus zwei halbkaputten mach ein unkaputtes und zwei halbe kaputte

Reifen
Dans Reifen vom Morgen

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